SPD Gundelsheim: Kranke Gundelsheimerin ist zurück

Veröffentlicht am 08.06.2012 in Soziales

Für die Rückkehr einer psychisch erkrankten Gemeindebürgerin hatte Bürgermeister Jonas Merzbacher (SPD) zu Spenden aufgerufen. Nun ist die Frau wieder in der Heimat und wird medizinisch versorgt.

Gundelsheim - Die gute Nachricht vorweg: Die kranke Gundelsheimerin, die von Guatemala Stadt in die Heimat zurückgebracht werden musste, ist wieder hier. Dass der kranken Frau insofern geholfen werden konnte, darüber ist Gundelsheims Bürgermeister Jonas Merzbacher froh. Gleichwohl steht weiterhin fest, dass wohl ungünstige Konstellationen das „Entschwinden“ der Frau überhaupt ermöglicht haben. Dazu gehört beispielsweise die Tatsache, dass die psychisch Kranke vermutlich einen Betreuer gebraucht hätte. Der kann aber erst eingesetzt werden, wenn ein Arzt die entsprechende Krankheit bescheinigt und das Gericht den amtlichen Segen gibt.

Weil die Frau eigenständig nicht nach Gundelsheim zurückkommen konnte, waren Konsulat und Auswärtiges Amt eingeschaltet, die Gemeinde Gundelsheim letztlich auch finanziell bei den Rückreisekosten mit im Boot, wie Merzbachers Schilderungen zeigen. Vor gut vier Wochen stand die Rückreise-Aktion an. Weil die Frau nicht ohne ärztliche Begleitung fliegen durfte, standen Kosten von rund 10 000 Euro im Raum. Die Gundelsheim nicht alleine aufbringen konnte und deswegen einen Spendenaufruf startete.

Über 2000 Euro kamen dabei zusammen. Sehr zur Freude des Bürgermeisters. Von Einzelspenden über fünf Euro bis zu mehreren hundert Euro, gespendet von Einzelpersonen, Vereinen und Gruppierungen, wofür der Bürgermeister äußerst dankbar ist. Abzüglich der Anteile von Bund und Land wird die Gemeinde insgesamt um die 3500 Euro aufzubringen haben. Die Gesamtabrechnung liegt noch nicht vor. Die Frau ist jetzt jedenfalls so untergebracht, dass ihre medizinische Versorgung gewährleistet ist, machen Merzbachers Schilderungen deutlich. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass das gleich nach ihrer Ankunft erfolgt. Schließlich war zwischenzeitlich auch eine Betreuung durch den Awo-Betreuungsverein in die Wege geleitet worden. Nach der Ankunft in Deutschland kam die Gundelsheimerin zwar direkt vom Flughafen in eine Klinik, wurde aus der jedoch wieder entlassen.

Nach verschiedenen Vorfällen, auf die Merzbacher nicht näher eingehen möchte, kam die Frau dann schließlich in die eingangs genannte Einrichtung, wo ihr medizinische Hilfe zuteil wird.

Den Sinn erklärt

Jonas Merzbacher zeigt sich darüber erleichtert, schließlich handele es sich um einen kranken Menschen, der das Ausmaß seines Handelns im Moment nicht ermessen könne, sagt er. Denn nach der Spendenaktion hatte er Gespräche mit etlichen Bürgern, die den Sinn der Sammelaktion nicht so ganz einsehen konnten. Es gebe einen Unterschied, so Merzbacher. Und zwar ob jemand verschuldet oder unverschuldet in Not gerät. Das habe er dazu auszuführen versucht. Was den Aspekt der Absicht anbelangt, so sei der Frau nichts anzulasten. Selbstverständlich müsse sie aber auch – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – aus eigenen Mitteln zu den angefallenen Kosten einen Beitrag leisten. Wichtig ist für den Gundelsheimer Bürgermeister die Feststellung, dass für die Kinder gesorgt ist, dass sie in festen Strukturen sind, wie er es nennt. Er habe großes Interesse daran, dass die Familie wieder in „ruhigeres Fahrwasser kommt und allen fachspezifisch und menschlich geholfen wird“. Die eingangs von ihm kritisierte Kooperation der zuständigen Stellen funktioniere nun.

Er selbst habe mit der psychisch kranken Frau des öfteren gesprochen, führt der Bürgermeister weiter aus. Wenn man nicht Bescheid wisse, würde sie nicht sofort den Eindruck machen, dass sie an einer psychischen Erkrankung leidet.

Merzbacher bezeichnet es als Glücksfall, dass in Deutschland die Grundrechte gewahrt und etliche Instanzen involviert werden, bevor eine Entmündigung ausgesprochen wird. Auch wenn im konkreten Fall nun finanziell gewisse Nachteile entstehen.

Anmerkung: In der Redaktion fand ein Gespräch mit dem Ehemann der Betroffenen statt, in dem dieser wesentliche Sachverhalte, darunter die psychische Erkrankung seiner Frau, ebenso wie die aktuelle Unterbringung bestätigte. Zum Schutz der Familie und insbesondere mit Blick auf die Kinder werden keine weiteren Details und speziell auch keine persönlichen Daten genannt.

***

Artikel von Anette Schreiber, erschienen im Fränkischen Tag vom 7./8. Juni 2012, S. 21). © Artikel: FT.

 

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